Reif für den Urlaub? Das trifft auf Eltern meist ganz besonders zu. Wer Tag für Tag die Ansprüche von Kind, Haushalt und Beruf jongliert, hat sich eine Auszeit redlich verdient. Doch der erste Urlaub mit Kleinkind bietet auch so manche Herausforderung.
Schon bei der Planung gibt es einige Dinge, die Sie beachten können, damit der Familienurlaub zu einem erholsamen und unvergesslichen Erlebnis für Sie alle wird.
Wohin soll es gehen? – Mögliche Ziele für den Urlaub mit Kleinkind
Die wahrscheinlich aufregendste Frage bei der Urlaubsplanung – aber leider auch nicht immer ganz leicht zu beantworten. Grundsätzlich können Sie mit Ihrem Kleinkind natürlich überall Urlaub machen. Ein zehnstündiger Flug oder mehrere Tage im Auto können aber zur Nervenprobe für Sie und Ihren Nachwuchs werden. Gerade für den allerersten Familienurlaub bieten sich deshalb etwas nähergelegene Urlaubsregionen an.
In der kroatischen Region Istrien oder den italienischen Provinzen Venetien und Ligurien beispielsweise können Sie ausgiebig Sonne tanken – bei relativ kurzem Anfahrtsweg. Ein Vorteil: Solange Ihr Kind noch nicht an die Schulferien gebunden ist, können Sie Ihren Urlaub in beliebten Regionen außerhalb der Hauptsaison buchen. Das spart nicht nur Geld, sondern ist oft auch entspannter.
Wie reisen wir an? – Flugzeug, Auto oder Bahn?
Flugzeug, Auto oder Bahn – jede Transportmöglichkeit bietet ihre Vor- und Nachteile. Hier eine kurze Pro- und Kontraliste zum Überblick:
Flugzeug
+ kurze Reisezeit, v.a. auf langen Strecken
+ günstige Angebote möglich
– wenig Bewegungsfreiheit für Kinder
– Einschränkung bei der Gepäckmenge
– oft lange Anfahrtswege zum und vom Flughafen
Auto
+ flexibel – auch vor Ort
+ viel Stauraum für Gepäck
+ Gelegenheit zu Pausen mit Bewegungsmöglichkeit
– lange Reisezeit auf längeren Strecken
– Staugefahr als möglicher Stressfaktor
– mögliche Zusatzkosten vor Ort, z.B. Parken
Bahn
+ kurze Reisezeit, v.a. auf langen Strecken
+ günstige Angebote möglich
+ Bewegungsfreiheit für Kinder
+ besondere Angebote für Kinder, z.B. Kleinkindabteil möglich
– Umsteigen als möglicher Stressfaktor
– Weiterfahrt vor Ort muss organisiert werden
Welche Transportmöglichkeit Sie wählen hängt letztendlich von Ihren persönlichen Vorlieben aber auch von Ihrem Reiseziel ab. Informieren Sie sich am besten vorab, ob Ihr Urlaubsort mit Flugzeug und Bahn gut erreichbar ist bzw. ob es Parkmöglichkeiten für Ihr Auto gibt.
Wo wohnen wir? – Vorteile einer Ferienwohnung
Gerade wenn Sie zum ersten Mal einen Urlaub mit Kleinkind machen, ist eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus eine gute Wahl. Hier sind Sie weitgehend flexibel und können Ihren Tagesablauf so gestalten, dass er Ihrem Kind die gewohnten Strukturen bietet – ohne, dass Sie sich an die Vorgaben und Rahmenbedingungen eines Hotels anpassen müssen. Das zeigt sich vor allem beim Essen: Die zahlreichen neuen Eindrücke und die oft höhere körperliche Aktivität im Urlaub fordern ihren Tribut. Häufig sind die Kleinen schon vor ihrer üblichen Bettzeit müde.
Der geänderte Schlafrhythmus kann zum Problem werden, wenn bestimmte Zeiten für das Abendessen vorgegeben sind oder wenn Sie ein Restaurant aufsuchen müssen. Zwar sind viele Ferienländer wie Italien oder Kroatien zu Recht für ihre Kinderfreundlichkeit bekannt – aber ein Restaurantbesuch mit einem erschöpften, quengelnden Kleinkind ist dennoch alles andere als eine erholsame Angelegenheit für Sie. In einer Ferienwohnung mit eigener Küche entscheiden Sie selbst, wann es Abendbrot gibt. Und zur Not ist das Bett nicht weit.
Wenn Ihr Kind noch dazu ein heikler Esser ist, können Sie so auch viel besser auf seine Vorliebe eingehen und laufen nicht Gefahr, Ihren Schatz mit Pommes und „nackten Nudeln“ über die Runden bringen zu müssen. Frische Zutaten können Sie für gewöhnlich problemlos vor Ort einkaufen. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Ferienwohnung auf eine ruhige Lage – dann haben Sie die ideale Unterkunft für Ihr Kleinkind.
Die Klamottenfrage: Was packe ich ein?
Mit kleinen Kindern kann schon das Gepäck für einen Wochenendausflug an einen Umzug erinnern. Aber keine Angst, selbst für einen mehrwöchigen Urlaub mit Kleinkind müssen Sie keinen LKW mieten. Als Faustregel für Klamotten gilt: Packen Sie das ein, was Sie Ihrem Kind auch zuhause in diesem Zeitraum anziehen würden – plus drei Extra-Garnituren. Wenn Sie sich für eine Ferienwohnung mit Waschmaschine entscheiden, kommen Sie entsprechend mit weniger Gepäck aus.
Für den Strandurlaub dürfen Sie einen Sonnenhut und ein leichtes Shirt oder eine dünne Bluse mit langen Ärmeln zum Schutz vor der Sonne auf keinen Fall vergessen. Und auch wenn die Wettervorhersage mit hohen Temperaturen lockt, sollten Sie kuschelige Überziehjacken, z.B. aus Fleece, im Gepäck haben. Zum einen können die Wetterfrösche daneben liegen, zum anderen kühlen die Kleinen nach dem Toben im Meer besonders schnell aus und können sich so auch bei Sonne eine Erkältung holen.
Beschäftigungstherapie: Wie viel Spielzeug muss mit?
Langeweile darf im Urlaub natürlich nicht aufkommen. Trotzdem sollten Sie nicht das halbe Kinderzimmer mit einpacken. Meist benötigen Kinder im Urlaub weniger Beschäftigung als die Eltern im Vorfeld befürchten. Ein paar Spielsachen müssen aber natürlich trotzdem mit ins Gepäck. Ein Lieblingskuscheltier oder eine Puppe sind hilfreich beim Einschlafen im fremden Bett. Denken Sie hier auch unbedingt an Ihre Rituale zuhause – ein Nachtlicht oder eine Taschenlampe, Schmusetücher oder Schnuller können Ihrem Kind ebenfalls helfen, in ungewohnter Umgebung friedlich zu schlummern.
Kleine, dünne Bücher im Taschenformat, z.B. Pixi-Bücher, nehmen wenig Platz weg und sind schon während der Anreise eine gute Beschäftigung – packen Sie ruhig einen ganzen Stapel ein. Ab 2,5 oder 3 Jahren ist ein Kind auch schon bereit für die ersten Gesellschaftsspiele. Viele altersgerechte Spiele gibt es auch in praktischen Reisegrößen. Und natürlich auf keinen Fall zu vergessen: Ein aufblasbarer Ball und Sandspielzeug für den Strand. Eine spezielle Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor für die empfindliche Kinderhaut sorgt außerdem dafür, dass beim Spielen in der Sonne kein Sonnenbrand droht.
Reiseapotheke – ein Muss im Urlaub mit Kleinkind
Apropos Erkältung: Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist ein Muss, wenn Sie mit einem Kleinkind verreisen. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke beraten, welche Medikamente für Ihr Reiseziel sinnvoll sind. Idealerweise sind auch alle Impfungen vor der Abreise auf dem neuesten Stand. Machen Sie sich außerdem eine Liste mit wichtigen Wörtern in der Landessprache, die Sie evtl. für einen Besuch in der Apotheke oder beim Arzt vor Ort brauchen können, z.B. Bezeichnungen für häufige Symptome oder Krankheiten.
Übrigens: Für Gebrauchsutensilien wie Windeln, Feuchttücher und ähnliches lohnt sich oft der Einkauf vor Ort. Stellen Sie sicher, dass Sie für die ersten Tage versorgt sind und decken Sie sich dann nach Bedarf in Ihrem Urlaubsort ein. Und damit Sie nichts Wichtiges vergessen, gibt es hier eine ausführliche Reise-Checkliste zum Herunterladen und Ausdrucken.
